Die Masken unserer Ängste:
Warum wir Sorgen oft verstecken – und wie wir sie ablegen können

Der Fasching als Spiegel unserer Seele


Stell dir vor, du stehst auf einer Faschingsparty, umgeben von lachenden, verkleideten Menschen. Doch hinter jeder Maske steckt eine echte Person mit eigenen Sorgen und Ängsten. Auch im echten Leben tragen wir oft Masken – nicht aus Spaß, sondern um unsere Unsicherheiten zu verbergen. Doch warum tun wir das? Und wie können wir lernen, uns authentischer zu zeigen?


1. Warum tragen wir Masken?


Viele Menschen verstecken ihre wahren Gefühle, um gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen oder sich selbst zu schützen. Die häufigsten Gründe dafür sind:

  • Gesellschaftlicher Druck: Stärke und Erfolg gelten oft als erstrebenswert, während Unsicherheit und Angst als Schwäche gesehen werden.
  • Angst vor Ablehnung: Wir fürchten, nicht gemocht oder nicht ernst genommen zu werden, wenn wir unsere wahren Emotionen zeigen.
  • Schutzmechanismus: Das Verbergen unserer wahren Gefühle hilft uns, uns weniger verletzlich zu fühlen.


2. Die unsichtbaren Masken im Alltag – Welche Masken tragen wir und warum?
Im Fasching setzen wir bewusst Masken auf – doch im Alltag tun wir das oft unbewusst. Wir verstecken unsere wahren Emotionen hinter verschiedenen Rollen, um Erwartungen zu erfüllen oder uns zu schützen. Hier sind einige der häufigsten „Masken“, die wir tragen:

Die "Alles-im-Griff"-Maske
„Mir geht’s gut, ich hab alles im Griff!“
Diese Maske tragen Menschen, die nach außen immer souverän wirken wollen – auch wenn innerlich das Chaos herrscht. Sie zeigen keine Schwäche, weil sie Angst haben, nicht ernst genommen oder als unfähig wahrgenommen zu werden.

  • Typische Anzeichen:
    • Sie nehmen viele Aufgaben an und lassen sich nichts anmerken.
    • Sie bitten selten um Hilfe, selbst wenn sie sie brauchen.
    • Sie wirken nach außen selbstsicher, aber fühlen sich oft erschöpft.

Die "Ich-bin-immer-glücklich"-Maske
„Alles super! Mir geht’s blendend!“
Menschen mit dieser Maske tun so, als wäre ihr Leben perfekt, obwohl sie innerlich vielleicht traurig, gestresst oder unsicher sind. Sie vermeiden es, negative Emotionen zu zeigen, weil sie Angst haben, andere zu belasten oder nicht mehr gemocht zu werden.

  • Typische Anzeichen:
    • Sie lachen oft, selbst wenn ihnen nicht danach ist.
    • Sie reden nicht über Probleme, sondern lenken mit Smalltalk ab.
    • Sie meiden tiefgründige Gespräche, um nicht über ihre Gefühle sprechen zu müssen.

Die "Perfektionismus"-Maske
„Ich muss perfekt sein, sonst bin ich nicht gut genug.“
Diese Maske tragen Menschen, die ständig das Gefühl haben, dass sie noch besser sein müssen – im Job, im Privatleben oder in der Gesellschaft. Sie setzen sich selbst unter Druck, fehlerlos zu sein, und zeigen ihre Unsicherheiten nicht.

  • Typische Anzeichen:
    • Sie arbeiten extrem hart, um keine Fehler zu machen.
    • Sie vergleichen sich oft mit anderen und fühlen sich nie gut genug.
    • Sie vermeiden es, Schwächen zuzugeben, aus Angst, weniger wertgeschätzt zu werden.


3. Die Folgen des Versteckens
Das ständige Tragen dieser Masken hat langfristige Auswirkungen:

  • Innerer Druck steigt, weil echte Emotionen und Bedürfnisse unterdrückt werden.
  • Fehlende echte Verbindungen, weil wir uns nicht authentisch zeigen.
  • Langfristige Erschöpfung und Stress, da es Kraft kostet, sich zu verstecken.


4. Wie wir unsere Masken ablegen können
Das Ablegen unserer Masken ist ein Prozess. Hier sind einige Schritte, die helfen können:

  • Selbstreflexion: Erkennen, wann und warum wir eine Maske aufsetzen.
  • Offene Kommunikation: Ängste und Sorgen mit vertrauten Menschen teilen.
  • Akzeptanz der eigenen Verletzlichkeit: Wahre Stärke liegt darin, sich echt zu zeigen.
  • Professionelle Hilfe suchen: Wenn Ängste überhandnehmen, ist es kein Zeichen von Schwäche, Unterstützung anzunehmen.


Fazit - Sich zeigen, wie man wirklich ist
Masken können im Fasching Spaß machen, aber im echten Leben tut es gut, sie abzulegen. Denn echte Verbindungen entstehen nur, wenn wir uns zeigen, wie wir wirklich sind. Das Tragen einer Maske und das Schlüpfen in eine Rolle, die nicht unserem wahren ‚Ich‘ entspricht, kann enorm viel Kraft kosten und auf Dauer zu Erschöpfung führen.

Frage an dich:
„Welche dieser Masken kommt dir bekannt vor? Und wann hast du das letzte Mal bewusst versucht, sie abzulegen?“

„Hast du dich in einer der Masken wiedererkannt? Schreib mir gerne eine Nachricht [eveline@wachmann.at / WhatsApp], um dich auszutauschen.“